Franziska-Höll-Schule Bühlertal

Grund- und Realschule

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Geschichtsexkursion nach Natzwiller-Struthof am 3.5.23  

Geschichte nicht nur aus dem Geschichtsbuch kennenlernen und an Originalschauplätzen das Überleben der Häftlinge sowie die Verbrechen der Nationalsozialisten im ehemaligen Konzentrationslager Struthof im Elsass kennenlernen – das konnten die Schüler und Schülerinnen der Klassen neun und zehn am 3.5.23 erfahren.

Das ehemalige Arbeitslager der Nationalsozialisten war das einzige Stammlager auf französischem Boden und unterhielt 70 weitere dazugehörige kleinere Lager links und rechts des Rheins. Aus einem bis Mitte des 20. Jahrhunderts beliebten Skisport- und Ausflugsort verwandelten die Nationalsozialisten ab 1940 unter ihrem Hauptverantwortlichen Heinrich Himmler den ehemals so idyllischen Ort auf einem Gipfel der Vogesen zu einem Ort schrecklichster und skrupellosester Verbrechen.

52000 Männer, Frauen und sogar Kinder (das jüngste war gerade mal 11 Jahre alt) aus ca. 30 verschiedenen Nationen wurden zunächst aus dem Lager Sachsenhausen, später aus ganz Europa nach Struthof gebracht, wo die ersten 20000 Inhaftierten die Baracken für die nachfolgenden Häftlinge errichten mussten. Die Inhaftierungszeit betrug durchschnittlich ein halbes bis ein Jahr. Diese Zeit war geprägt von unmenschlichem, sadistischem und absolut skrupellosem Verhalten der Kommandanten, Wärter und Soldaten, die das Lager verwalteten. Die Häftlinge wurden grundlos geprügelt, misshandelt und auf unwürdigste Art und Weise behandelt. Sie mussten hauptsächlich für die Rüstungsindustrie arbeiten und Werkzeuge sowie Teile für andere Maschinen herstellen. Weitere Häftlinge arbeiteten den ganzen Tag im Steinbruch und bauten Rosengranit ab. In den ersten Wochen nahm jeder Häftling ca. 25 % seines eigenen Gewichts ab, weil die Ernährung und die Schlafbedingungen katastrophal waren. Mit zwei Scheiben Schwarzbrot, einer Scheibe Wurst, und einer wässrigen Kohlsuppe pro Tag konnte man nicht zu Kräften kommen – im Gegenteil.

Im Lager selbst wurden auch medizinische Versuche an Häftlingen vorgenommen, die von nationalsozialistischen Professoren der Universität in Straßburg geleitet wurden.

Unzählige Menschen mussten ihr Leben im KZ Struthof lassen, wurden willkürlich getötet, wurden gezwungen bis zur totalen Erschöpfung zu arbeiten, wobei ihnen alles genommen wurde – ihr Name, ihr Besitz und ihre Würde.

Das Lager wurde im November 1944 von den Alliierten befreit.

(BR 03.05.23)

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