Franziska-Höll-Schule Bühlertal
Grund- und Realschule
„Geschichte zum Anfassen“ in der Geiserschmiede
Die Franziska-Höll-Schule führte an den drei Tagen vor den Herbstferien die „Kompakttage“ durch – drei Tage, an denen fast alle Klassen „außer Haus“ waren und die verschiedensten Themen erarbeiteten. Die beiden 7. Klassen besuchten im Rahmen eines Naturparkmoduls am Mittwoch bzw. Freitag das Bühlertäler Museum „Geiserschmiede“, das erstmals das Projekt „Migration in Bühlertal – von 1850 bis heute“ anbot. Die Klassen lernten an unterschiedlichen Stationen, was „Migration“ bedeutet und welche Bedeutung Migration für die Ein- und Auswanderer selbst, als auch für die Bevölkerung von Bühlertal hatte und heute hat. Das Thema ist aktueller denn je, es gibt täglich Migration aus anderen Ländern nach Deutschland, davon auch nach Bühlertal und von Deutschland bzw. konkret von Bühlertal und Umgebung ins Ausland. Die Gründe sind sehr unterschiedlich und reichen von politischen, klimatischen bis hin zu wirtschaftlichen oder auch familiären Gründen. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich anhand von Quellen aus verschiedenen Jahrzehnten mit diesem Thema und erhielten somit einen Einblick in die Geschichte Bühlertals unter dem Aspekt „Migration“.
Nach der Begrüßung durch die Museumsleiterin Ina Stirm und ihrer Mitarbeiterin Isabelle Demont verschafften sich die Jugendlichen zuerst einmal während eines Rundgangs durch das Museum einen ersten Eindruck, da viele Schülerinnen und Schüler noch nicht wussten, was es hier alles zu erkunden gab. Danach erarbeiteten die Jungen und Mädchen an verschiedenen Stationen unterschiedliche Themen rund um die Ein- und Auswanderung von Bühlertal nach Amerika bzw. vom Ausland nach Bühlertal. Zeitzeugen berichteten anhand von Bildern, Texten und Videomaterial über ihre Anfänge in Bühlertal, von ihrer Arbeit, z.B. im Straßenbau, der Holzwirtschaft und in der AVOG (heute Fa. Bosch) und über ihre Beziehungen zu den Einheimischen.
Am Ende des Vormittags stellten die Klassen ihre Ergebnisse vor, berichteten auch von ihrer eigenen Migration bzw. von ihren Vorfahren, die nach Bühlertal kamen, und danach durften sie gemeinsam einen Koffer für die bevorstehende – fiktive – Auswanderung packen. Was nimmt man mit? Was braucht man für einen Neuanfang? Wozu wurden die Gegenstände früher benötigt? All diese Fragen hatten sich natürlich viele Jugendliche noch nie zuvor gestellt, und dem ein oder anderen wurde vielleicht bewusst, was es bedeutet, alles, was vorher Heimat war, verlassen zu müssen.
Der Besuch in der Geiserschmiede war für die Schülerinnen und Schüler sehr eindrucksvoll. Man war sich einig: Das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
(BR 02.11.2025)