Franziska-Höll-Schule Bühlertal

Grund- und Realschule

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Franziska Höll
 

Schwester Alexia

   

Chronik der Franziska-Höll-Schule

Die erste urkundliche Nachricht von schulischen Anfängen in Bühlertal-Untertal stammt aus dem Jahr 1715. Damals entstand ein einfaches Hirtenhaus mit zwei Wohnstuben, einem Stall, einem Backofen und einem "aparten Stübl", worin in den Folgejahren während des Winters Schule gehalten wurde. Wo dieses Hirtenhaus stand, ist nicht bekannt, urkundlich gesichert ist jedoch, dass ab 1720 der Schulmeister Kirsch aus Schöllbronn darin wirkte.

1747
In späteren Jahren ist ein Schulhaus erwähnt, welches wohl als solches genutzt, sicherlich aber nicht zu diesem Zweck erbaut wurde. Es stand im Ortsetter Freihöfen. (ehemals Haus Willy Kohler). Heute ist dort der "Place de Faverges" angelegt.

1763
Die Pfarrei St. Michael wurde eingerichtet und der neue Pfarrer, Jesuitenpater Wirsing aus Ottersweier, nahm da kein Pfarrhaus vorhanden war, Wohnung in diesem Haus. Sein Eigentümer, Josef Weißenburger, zugleich Schulmeister, erhielt von der Gemeinde für die Wohnung des Pfarrers und für den Schulsaal jährlich 15 Gulden Mietzins. Doch bald gab es Unstimmigkeiten zwischen Gemeindeverwaltung und Hauseigentümer und zum anderen waren die räumlichen Gegebenheiten für ein Schulbetrieb unzulänglich.

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1768
Die Gemeinde erbaute ein Schul- und Pfarrhaus. Ein zweistöckiger Bau war vorgesehen. Im Erdgeschoss wurde ein Schulsaal mit 72 Sitzplätzen in 12 Bänken nebst einer Lehrerwohnung, im zweiten Stock eine Pfarrerwohnung eingerichtet. Ein Stallgebäude wurde angebaut. Der Erdaushub und die Zufuhr der Baumaterialien geschah in Fronarbeit. Zur Deckung der Kosten wurde von der Stadt Baden-Baden ein Kapital von 600 Gulden aufgenommen. Außerdem "seynd auf untertänigst Supplizieren von gnädigster Herrschaft der Gemeinde vom vorhabenden Pfarr- und Schulhausbau gnädigst beygesteuert und bar ausgehändigt worden 50 Gulden". Heute steht das Haus unter Denkmalschutz.
Im Jahr 1768 zählte der Ortsteil Bühlertal-Untertal 92 Häuser, das Grundsteuerregister nennt für den ganzen Ort Bühlertal 230 Personen. Die Schul- und Schulhausfrage schien um 1770 geregelt. In den Folgejahren nahm die Bevölkerung im Tal sehr stark zu. Damit erhöhte sich auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder und das Pfarr-Schulhaus mit nur einem Schulsaal erwies sich schon 40 Jahre nach seiner Erstellung als viel zu klein, zumal, entsprechend der Schülerzahl, ein zweiter Lehrer tätig werden musste. Ein eigener Schulhausbau war unbedingt notwendig; aber das Geld war knapp. Die Kriegslasten waren noch nicht getilgt, die Zeit um 1818 von Missjahren gekennzeichnet und die Schulraumfrage im oberen Teil des Tales verlangte noch dringender eine Lösung. So schleppten sich die Klagen der Schulmeister über unzulängliche Unterrichtsmöglichkeiten durch Jahre dahin, bis man die Schulhausbaufrage 1825 einer Lösung näher bringen konnte.



Das neue Schulhaus wurde von der großherzoglichen Bauinspektion in Rastatt geplant, von Weinbrenner unterzeichnet und war mit 10517 Gulden Baukosten veranschlagt. Es sollte enthalten: vier Schulräume, zwei Wohnungen für Hauptlehrer, zwei Zimmer für Unterlehrer, ein Zimmer für den Gemeinderat, ein Zimmer für die Registratur. Davon abgesondert sollte eine Art Ökonomiegebäude mit Scheunen, Stallungen, Holzremiesen und vier Schülertoiletten entstehen. Man ging munter ans Werk. Die Mauersteine stammen vom Felsen beim ehemaligen Gasthaus "Zum Wolf" (heute Standort Metzgerei Bauer), der Sand vom Engelsbühl und die Ziegel aus Scherzheim.

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1839
"Der Bau wurde mustergültig ausgeführt" und war im Jahre 1839 als imponierendes Bauwerk fertiggestellt. Das Haus, in der Bevölkerung als altes Rathaus bekannt, zuweilen auch humorisch-liebevoll "Alte Universität" genannt, steht unter Denkmalschutz und beherbergt heute die Grundschule der Franziska-Höll-Schule.
Im Jahre 1836 wohnten im Ortsteil Bühlertal-Untertal 1414 Menschen, man zählte 250 Schulkinder; 1874 waren 285 Schüler zu unterrichten. Laut Gesetz mussten dafür drei Hauptlehrer angestellt werden. Dies geschah und für die nächsten Jahrzehnte folgte eine ruhige Aufbauzeit für die Schule.
Neben des Volksschulen entstanden im Lande die Fortbildungsschulen für Jugendliche, die die Volksschule absolviert haben. So auch in Bühlertal. Schon seit 1824 bestand die Sonntagsschule für diese Altersgruppe. An ihre Stelle trat 1874 die Fortbildungsschule, welche nach dem ersten Weltkrieg kraft Gesetzes zur allgemeinen Fortbildungsschule weiter ausgebaut und verselbständigt wurde. In der Weiterentwicklung wurde daraus analog den Handels- und Gewerbeschulen die landwirtschaftliche bzw. hauswirtschaftliche Berufsschule. Damit erwuchs erneut die Notwendigkeit eines Schulneubaus. Dieser war zwar im Jahre 1921 vom Bürgerausschuss genehmigt, wurde jedoch wegen der bald einsetzenden Inflation und zugunsten der flächendeckend einzurichtenden Stromversorgung des Dorfes zurückgestellt. Vier Jahre später jedoch fasste der Bürgerausschuss am 28. März den Beschluss zur Erstellung eines Volksschulgebäudes. Aus finanziellen Gründen allerdings sollte zunächst nur die Nordhälfte des Baues erstellt werden. So entstand nach der Planung der Architekten Betzel und Langstein ein Haus, welches "mit eindrucksvollem Eingangsbereich , seiner feingelierten Westseite und dem harmonisch gestalteten Rundturm Zweckmäßigkeit, Einfachheit und vornehme Schönheit" gleichermaßen zum Ausdruck bringt. Man möchte bedauern, dass die zweite Bauhälfte in der geplanten Form nicht vollendet wurde.

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1926
Am 12. Juni 1926 erfolgte die Einweihung mit großer Beteiligung der Bevölkerung. Nun war Raum geschaffen für die Volksschule. Die verselbständigte Fortbildungsschule belegte die Schulräume im alten Rathaus und die neu geschaffene Schulküche.

 

1945
Das im Jahre 1926 bezogene Schulhaus wurde am 14. April 1945 von den Besatzungstruppen beschlagnahmt und diente als Unterkunft der Besatzungstruppen. Der Unterricht der Volksschule musste in drei Schulsälen des alten Rathauses erteilt werden. Das Nebenzimmer des Gasthauses "Zum Adler", später dessen alter Saal, wurde von der Gemeinde als weiterer Schulsaal gemietet, ebenso Nebenräume der Gasthäuser "Krone" und "Weinberg". In der Krone fand Handarbeitsunterricht statt, im "Weinberg" war vorwiegend die Berufsschule am Wirken.

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1951
Am Dienstag, dem 8. Mai 1951 wurde das Schulhaus von der Besatzungsmacht freigegeben. Der folgende Samstag war Umzugstag. Mit Freude packten die Mädels und Jungen an, trugen ihre Bänke ins "neue" Schulhaus und richteten ihre Klassenzimmer ein. Am Montag, dem 15.Mai 1951 wurde nach einer kurzen Einweihungsfeier der Unterricht voll aufgenommen. Das Lehrerkollegium setzte sich zu diesem Zeitpunkt aus folgenden Lehrkräften zusammen:
-Schulleiter Oberlehrer Oskar Staudt
- Hauptlehrerin Antonie Gast
- Hauptlehrer Artur Oser
- Lehrerin Elisabeth Bräutigam
- Lehrer Wolfgang Ammann
Den katholischen Religionsunterricht erteilten Pfarrer Karl Deichelbohrer und Schwester Saturnina, den evangelischen Religionsunterricht gab Vikar Rösler aus Bühl. Die Handarbeitslehrerinnen waren Antonie Winkler und Hanna Köhler. Unterrichtet wurden 296 Kinder in acht Schulklassen. In der Folgezeit erlebte Bühlertal durch zunehmende Industriealisierung und dadurch bedingte Neuansiedlung junger Familien eine erhebliche Vermehrung seiner Einwohner.
Die Zahl der Schüler wuchs ständig. 1963 waren es deren 347. Nach dem Neubau der Dr. Josef-Schofer-Schule im Obertal war der Erweiterungsbau im Untertal nun unabdingbar fällig. Nach entsprechenden Anträgen des Schulleiters Rektor Oser und des Elternbeirates wurde bereits während des Schulbaues im Obertal im August 1962 das Raumprogramm erarbeitet. Bis zum Jahresende konnten die Pläne in enger Fühlungsnahme mit dem Oberschulamt Freiburg abgestimmt werden. Vorgesehen war ein dreigeschossiger Anbau an den Südgiebel des bestehenden Gebäudes. Zwischen diesem Trakt und dem neu zu erstellenden Teil, welcher sechs Klassenräume, einen Werkraum und einen Gymnastikraum enthalten würde, sollte ein offener und ein geschlossener Pauseraum entstehen. Außerdem
wird der Schule eine Turnhalle mit Lehrschwimmbecken angeschlossen. Nach Zustimmung der Gemeindegremien wurde im Frühjahr 1964 mit dem Bau begonnen und schon im Juni des Folgejahres konnten Grundsteinlegung und Richtfest gefeiert werden und zu Ostern 1966 konnte die feierliche Übergabe erfolgen.

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1965/66
Im Rahmen des Schulentwicklungsplan I wurde die Volksschule in den Blickpunkt der Bildungspolitik gestellt. Ziel war es, durch Planung von Nachbarschaftsschulen leistungsstarke Hauptschulen zu schaffen, die einen in Jahrgangsklassen differenzierten Unterricht ermöglichen und durch Erweiterung des Bildungsangebotes, durch Einführung einer Fremdsprache, durch Unterricht in Leistungskursen und durch Einführung eines neunten Schuljahres für Schüler in ländlichen Räumen Chancengleichheit zu bieten.



Außerdem sollten eben diese Schüler bessere Aufstiegsmöglichkeiten erhalten, weil die Hauptschule so zu einer echten auf der Grundschule aufbauenden weiterführenden Schulart werden konnte. Als Vorbereitung wurde an der Franziska-Höll-Schule mit Beginn des Schuljahres 1965/66 die Aufbaustufe eingeführt. Im zweiten Kurzschuljahr 1966 wurden erstmals die Hauptschüler aus Altschweier und Bühlertal-Untertal in Jahrgangsklassen gemeinsam unterrichtet. Damit war, verbunden mit der neuen inneren Struktur des Unterrichts und des Lehrplans, die Hauptschule gegründet.

 

Nach vorbereitenden, von großem Engagement der Beteiligten getragenen Zusammenkünften von Elternbeirat und Lehrerschaft erging im Januar 1965 auf Beschluss der Elterngremien der Schulen Bühlertals der Antrag an das Bürgermeisteramt, sich um die Einrichtung eines "Mittelschulzuges" in Bühlertal zu bemühen. Am 22.Februar wurde diese Frage in einer stark besuchten Bürgerversammlung, bei welcher der damalige Schulrat zum Thema Mittelschule referierte, auf einer breiten Basis diskutiert. Schon in einer der nächsten Sitzung beschloss der Gemeinderat, bei der Schulbehörde die Einrichtung einer Mittelschule zu beantragen. Im Bericht über die Gemeinderatssitzung ist zu lesen:
"Für die Einrichtung einer Mittelschule in Bühlertal besteht ein echtes Bedürfnis; sie dürfte sich bei 8500 Einwohnern fast selbst tragen. Zudem sei als Einzugsgebiet auch an die Gemeinde Altschweier sowie an das Höhengebiet gedacht. Die baulichen Voraussetzungen seien durch den Neubau der beiden Schulen im Obertal und Untertal geschaffen." Im Schreiben vom 3.Mai 1966 teilte das Staatliche Schulamt Baden-Baden dem Bürgermeisteramt mit, dass das Kultusministerium Baden-Württemberg der Einrichtung eines Mittelschulzweiges in Bühlertal mit Beginn des Schuljahres 1966 zugestimmt hat. Nach Ostern wurde der erste Jahrgang der Mittelschule eingeschult. 63 Schülerinnen und Schüler fanden sich ein, ihre schulische Bildung in der neuen Schule fortzusetzen. Der Aufbau der Realschule war begonnen.

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1967
Am 17. Februar 1967 erhält die Schule ihren Namen : "Franziska-Höll-Schule"

Die Nachbarschaftshauptschule hatte starke Hauptschulklassen zur Folge, so dass der Bildungskonzeption entsprechend, die Leistungsdifferenzierung durchgeführt werden konnte. Der Aufbau des Realschulzuges brachte eine weitere Zunahme der Klassenzahlen.
Auch war der Zuspruch zu dieser in Bühlertal neu geschaffenen Schulart so groß, dass die Mittelschule von Anfang an zu zweizügig zu führen war. Und so war schon wenige Jahre nach dem umfangreichen Schulerweiterungsbau aufs neue dringender Raumbedarf angesagt. Die so genannten geburtenstarken Jahrgänge der sechziger Jahre ließen die Schülerzahl der Franziska-Höll-Schule im Jahre 1972 auf insgesamt 683 Schüler ansteigen.
Zwar wurde damals noch in zahlenmäßig großen Klassen unterrichtet - die Schülermesszahl lag noch bei 48 Kindern pro Klasse - und doch hat die starke Expansion in allen drei Schularten zu bedrückender Enge und echter Schulraumnot geführt.
Im guten Einvernehmen von Gemeinde und Kirchengemeinde konnten auf Anregung der Schulleitung zwar zwei Räume der Pfarrgemeinde angemietet werden und zu behelfsmäßigen Klassenräumen umfunktioniert werden, aber die Einrichtung von Schichtunterricht und Wanderklassen war doch geboten.
Eine neue Planung mit neuen Planungskosten für das rund 700 Quadratmeter umfassende Raumprogramm waren fällig. Durch zielstrebend entschlossenes Handeln der Gemeinde, unterstützt von Elternbeirat und Schulleitung wurde es möglich, zum vorgegebenen Termin im September 1974 dem Oberschulamt Karlsruhe die neue Planung vorzulegen.

1977
Das Planungsverfahren war schnell abgeschlossen, die Arbeiten gingen zügig voran und im März 1977 war der Schulhauserweiterungsbau im Rohbau fertig gestellt. Alle Beteiligten und Verantwortlichen taten ihr Mögliches, um den Bau bald zu vollenden und der Schule den so dringend notwendigen Raum zu geben.

1978
Am Mittwoch, 15. März 1978 war es dann endlich soweit, dass der neue Gebäudeteil eingeweiht wurde und die Schule einen gut ausgerüsteten Physikraum mit Vorbereitungszimmer, sechs neue Klassenräume, einen Aufenthaltsraum, einen geräumigen Eingangsbereich, erweiterten Bewegungsraum und drei kleine Nebenräume in Gebrauch nehmen konnte.


 

Mit dem Tag der Übergabe des nun zweiten Erweiterungsbaues war die Baugeschichte der Franziska-Höll-Schule (vorläufig) abgeschlossen.

 

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1994 - 1995
Von Februar 1994 bis Juni 1995 wurde  das Gebäude von 1839 (Altes Schulhaus, denkmalgeschützt) für 4,042 Millionen Deutsche Mark renoviert. Die Wohnräume wurden aufgegeben. Es zog die Grundschule ein, die damit erstmals ein "eigenes Gebäude" mit 12 Räumen hatte.
Zwei neue Technikräume und ein Maschinenraum wurden im 60er-Jahre Bau eingerichtet, die Küche in den Keller des 1926er-Baues verlegt.

 

 

2001
Der 1926er Bau wurde 2001 renoviert und die Räume mit dem neu eingerichteten Computerraum vernetzt. Im Dachgeschoss wurde ein Physiksaal neu eingerichtet.

 

 

2007
Erstmals in der Schulgeschichte wurde keine fünfte Klasse in der Hauptschule gebildet. Der Gemeinderat beschloss wegen geringer Anmeldezahlen, diese Klasse nur noch im Obertal zu führen.

 

2015
Um den Anforderungen des neuen Lehrplanes gerecht zu werden und um das individuelle Lernen zu stärken wurde eine "Lernwerkstatt" eingerichtet. Hier arbeiten die Kinder möglichst selbstständig. Lehrpersonen sind anwesend und wirken als Lernbegleiter.

 

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